Demokratie und Wir, Bärbel Bas und ganz viel Spaß!

Bei der Jugendherberge angekommen, ging es mit dem Gedankenexperiment „Ein Volkskanzler“ los. In diesem Experiment ging es um ein Video in dem eine fiktive Situation dargestellt wurde, die in der Zukunft passiert. Die Situation war die Herrschaft einer Partei/ eines Volkskanzlers, was die Lage der Politik der NS-Zeit wiederspiegeln sollte. Schlussendlich mussten die Teilnehmenden die Frage beantworten, ob sie eine solche Partei wählen würden/ gut hießen/ regieren lassen würden.

Da es eine aufgeweckte und reflektierende Gruppe war, haben viele schon während des Videos bemerkt, dass irgendetwas an der vorgestellten Regierung falsch war, und sich auch gegen Sie entschieden. Es war sehr interessant zu sehen, wie Aufklärung durch Geschichtsunterricht und kritisches Denkvermögen ermöglicht vielleicht doch aus den vergangenen Fehlern zu lernen und sich dazu noch weiter zu entwickeln.

Das Gedankenexperiment wurde reflektiert.

Alle Fragen der Teilnehmenden konnten geklärt werden- es war eine spannende Führung...

Danach ging es auch schon zur "Topographie des Terrors". Dort wurde viel über die Machtstrukturen des NS-Regimes gelernt und wie sich deren Ideologie in einem langsamen Schleichprozess von 1933-1945 verbreiten konnte. Dabei konnten viele Fragen an die Tour-Guides gestellt und eigene Erfahrungen und Gedanken geteilt werden.

Den Abend verbrachten die Teilnehmer*innen dann in Grüppchen in der Stadt oder vertrieben sich mit einem gemütlichen Spieleabend zusammen mit den Teamern Toto, Lisa, Lia, Finnja und einer großen Auswahl an Gesellschaftsspielen die Zeit.

Am nächsten Morgen begann der Tag mit dem Planspiel „United States of Animals“, bei dem die Jugendlichen sich in die Rolle von Parteien hineinversetzten, die ihr Wahlprogramm vorstellen sollten um Koalitionen mit anderen Parteien zu bilden.

Das Ergebnis war, obwohl die Verhandlungen wenig demokratisch waren, dennoch sehr lehrreich. Denn „dadurch haben wir gelernt dass Demokratie Kompromisse und lange/ langfristige Suchen nach Lösungen erfordert, zu denen ALLE aktiv beitragen sollen. Dabei muss man auch den Leisen zuhören, anstatt sich immer nur von den Lauten mitreißen zu lassen“ zog Teilnehmerin Katharina ein sehr beeindruckendes Fazit.

Eine Koalition zu bilden ist garnicht so leicht...

Das typische Foto des Brandenburger Tors durfte nicht fehlen!

Am Nachmittag ging es zu einem langen Spaziergang durch die Innenstadt, bei dem Toto gerne angehalten ist um mehr über die Orte und deren Geschichte zu erzählen. So erfuhren die Teilnehmer*innen einiges über den Hauptbahnhof, das Regierungsviertel und die Grenzübergänge der BRD und DDR.

„Spannend fand ich zu hören, dass das Kanzleramt und weitere Regierungsgebäude geographisch wie ein medizinisches Pflaster über die ehemalige Grenze gebaut wurden“ lernte auch unsere FSJ-lerin Finnja noch etwas Neues dazu.

Obwohl die komplette Gruppe versicherte nicht nervös zu sein, hatten alle Jugendlichen ein nervöses Grinsen im Gesicht, als die Bundestagspräsidentin den Raum betrat. Eine ganze Stunde stand Frau Bas den Jugendlichen Rede und Antwort und hinterließ am Ende eine sehr begeisterte und beeindruckte Gruppe.

Bereits bei der ersten Frage von Lotta, ob „wir Sie duzen, oder siezen dürfen“ und der Antwort „Wenn ich euch auch duzen darf, ist das für mich voll ok“ war das sprichwörtliche Eis gebrochen. Und so stellte beispielsweise Leni am Ende erleichtert fest, dass „es einfacher war mit ihr zu reden als gedacht. Ich hatte am Anfang Angst vor dem Gespräch, aber als wir angefangen haben zu reden, ging es!“

Eine unvergessliche Stunde mit der Nummer zwei aus Deutschland.

Frau Bas war sehr interessiert an unseren Arbeitsergebnissen!

„Bärbel Bas ist mit einer totalen Authentizität aufgetreten und hat all unsere Fragen ehrlich und direkt beantwortet. Dabei habe ich mich wirklich von ihr gehört gefühlt. Sie hat uns wie mündige und erwachsene Personen behandelt, die auch eine Stimme und den Wunsch nach politischer Teilhabe haben. Es ist cool, dass wir uns direkt mit der Politik unterhalten konnten, da Sie auch ein Teil unseres Lebens ist und große Bedeutung für unsere Zukunft hat“ stellte Teilnehmerin Katharina abschließend fest.

Dass die Diskussion mit unseren Teilnehmer*innen auch der Bundestagspräsidentin gefallen haben muss, konnten wir ihrem Insta-Account entnehmen, auf dem sie bereits kurz nach Ihrem Besuch bei uns postete: „Heute habe ich mich mit engagierten und gut-vorbereiteten Jugendlichen der Sportjugend Münster zum Gespräch getroffen.“ Über diesen Post freuen sich alle natürlich sehr.

Die ganze Gruppe inkl. Toto, Lia, Lisa und Finnja freute sich über die Zeit von Bärbel Bas und danken ihr für diesen interessanten und spannenden Austausch!

Die Gruppe und Frau Bas mit zufriedenen Gesichtern :)

Es gibt nie zu viele Gruppenfotos ;)

Nach dieser beeindruckenden Begegnung ging es ins Reichstagsgebäude inkl. kleiner Führung und Kuppelbesichtigung zum letzten inhaltlichen Programmpunkt.

Die Teilnehmenden erfuhren viel über den Bundestag, v.a. über den Plenarsaal und die dortigen Sitzungen. Alle konnten dem Tourguide offene Fragen stellen und anschließend noch einen eindrucksvollen Blick über Berlin von der Kuppel des Reichtags genießen.

Das Gebäude ist immer wieder aufs Neue beeindruckend!

Zum Abschluss freute die Gruppe sich über einen gemütlichen Grill- und Spieleabend an der Jugendherberge. Bevor es das leckere Essen, serviert von Lia und Toto, gab, musste sich die Gruppe in dem Kranspiel beweisen. Nach einem erfolgreichen Turmbau und dem Abendessen wurden fleißig Spiele gespielt. Spikeball, Biss 20, Tanzen, Rundlauf und mehr. Spaß hat nicht gefehlt! :)

Der Dienstag Vormittag wurde zum Reflektieren der Fahrt genutzt, ehe nochmal die letzten Stunden am Potsdamer Platz genossen werden konnten.

Am Ende konnte die Gruppe das Kranspiel erfolgreich meistern!

Wir nehmen viel mit aus der Fahrt und freuen uns schon auf 2024!

Angesprochen auf die Erkenntnisse der Tage in Berlin stellten die Jugendlichen allesamt fest, viel über Demokratie reflektiert und gelernt zu haben und nun besser verstanden zu haben, dass „Demokratie ein Glücksfall ist, für den aber auch jeder einzelne jeden Tag arbeiten muss.“, wie es beispielsweise Raul formulierte.

Da hatten wohl einige bei Frau Bas besonders gut aufgepasst, als diese von Adriela gefragt wurde : „Was ist eigentlich Ihre Meinung zur Demokratie als Regierungsform?“ Die Antwort der Bundestagspräsidentin: „Demokratie ist anstrengend und fordert viel Arbeit und Geduld. Aber ich kenne keine bessere Staatsform und ich bin froh, dass wir in einer Demokratie leben dürfen.“ Mit dieser Antwort gab Frau Bas den Teilnehmer*innen, vermutlich ohne dies zu wissen, bereits ein sehr frühes Fazit mit auf den Weg.