Von der Mauer zum Bundestag: Eine Reise ins Herz der Demokratie

26.06.2024

Jedes Jahr organisieren wir als Sportjugend eine politische Bildungsfahrt nach Berlin. Wie in den vergangenen Jahren war eines der Hauptthemen wieder die "Demokratie", in diesem Jahr kombiniert mit einem Rückblick auf die Deutsche Demokratische Republik und spannenden wie ergreifenden Programmepunken.

Unsere Fahrt nach Berlin begann am Samstag, den 22. Juni, um 7 Uhr morgens in Münster. Die Gruppe bestand aus 18 Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren, begleitet von vier Betreuer*innen. Viele der Jugendlichen sind aktive Sporthelfer, was die starke Vernetzung des Sporthelfernetzwerks in Schulen und Vereinen in Münster und Umgebung unterstreicht!

Nach einer knapp vierstündigen Fahrt erreichten wir unseren ersten Programmpunkt, den Grenzübergang Marienborn an der A2. Dort hatten die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, ihr Wissen aus dem Vortreffen aufzufrischen und mit einer selbstorganisierten Führung einen historischen Grenzübergang hautnah zu erleben. Die beeindruckende Anlage ließ die Geschichte lebendig werden und gab den Jugendlichen einen Einblick in die Realität der deutschen Teilung.
Gegen 15 Uhr kamen wir in Berlin an, wo wir unsere Unterkunft in der Jugendherberge "Berlin International" in der Nähe des Potsdamer Platzes bezogen.

Marienborn

Die Gedenkstätte Marienborn, Start der Führung

 
 
 

Nach dem Einchecken bereiteten sich die Jugendlichen intensiv auf das bevorstehende Gespräch mit Svenja Schulze, der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, vor. Gemeinsam erarbeiteten sie ein Drehbuch, um das Gespräch strukturiert zu führen. Dies war eine großartige Gelegenheit für die Teilnehmer*innen, ihre Fragen und Gedanken zur Demokratie und Entwicklungszusammenarbeit vorzubereiten und sich auf ein direktes Gespräch mit einer hochrangigen Politikerin vorzubereiten.

Ein kleiner Enblick in den Spaziergang "der Mauer entlang"

Der Sonntag startete mit einem informativen Spaziergang entlang der ehemaligen Berliner Mauer. Der Weg führte uns von der Jugendherberge aus mit der U- und S-Bahn Richtung Hauptbahnhof und von dort aus über die Spree zum "Band des Bundes". Diese Gebäude symbolisieren die Wiedervereinigung Deutschlands, da sie sich von ehemals Ost- nach Westdeutschland erstrecken. Während des Spaziergangs erfuhren wir viel über die Geschichte und die Schicksale der Grenzopfer. Unser Weg führte uns auch am Brandenburger Tor vorbei, das aufgrund der EM leider gesperrt war. Dieser Spaziergang vermittelte den Jugendlichen ein Gefühl für die historische Bedeutung der Orte und Ereignisse, die Berlin geprägt haben.

 
 
 

Später am Tag besuchten wir die Gedenkstätte Bernauer Straße. Dort führte uns ein netter Guide durch die Stätte und erklärte den Mauerverlauf und den Aufbau der Grenzanlagen. Auch wurden die Schicksale verschiedener Mauer-Opfer beleuchtet. Ein Highlight war ein vollständig restauriertes Stück der Berliner Mauer, das den Grenzabschnitt detailliert zeigte. Die Gedenkstätte bot eine eindrucksvolle und bewegende Erfahrung, die den Jugendlichen die Realität des geteilten Deutschlands und die Härten des Lebens an der Grenze verdeutlichte. Sichtlich berührt verließen wir die Gedenkstätte wieder.

Berlin
 

Am Montag war der Besuch des Bundestages der zentrale Programmpunkt. Die Jugendlichen erhielten einen Vortrag über das Gebäude und den Plenarsaal und konnten die Politik hautnah erleben. Besonders beeindruckend war der Besuch der Reichstagskuppel, wo wir auch etwas über die raffinierte Bauweise erfuhren. Der Blick von der Kuppel auf das Regierungsviertel und die Stadt Berlin war atemberaubend und bot eine einzigartige Perspektive auf das politische Zentrum Deutschlands.

Plenarsaal

Nach der Führung hatten die Jugendlichen das lang erwartete Gespräch mit Svenja Schulze. Die Jugendlichen stellten ihre vorbereiteten Fragen und diskutierten über verschiedene Aspekte der Demokratie und Entwicklungszusammenarbeit. Frau Schulze beantwortete geduldig alle Fragen und gab den Jugendlichen wertvolle Einblicke in die Arbeit der Bundesregierung und die Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit. „Demokratie heißt andere Meinungen zu akzeptieren und zu tolerieren“, so Frau Schulze. Sie sprach den Jugendliche aber auch ihren Respekt aus: „Bewegung hinzubringen, wo sich Leute wenig bewegen ist total wichtig.“ Sie bekräftigte die Jugendlichen in deren Arbeit als Sporthelfer*innen an den Schulen und in den Sportvereinen.

Zum Abschluss des Gesprächs überreichten die Jugendlichen Frau Schulze einen Bilderrahmen, in dem diese ihr Verständnis von Demokratie festgehalten hatten. Dieses Geschenk symbolisierte die intensive Auseinandersetzung der Jugendlichen mit dem Thema und ihre Wertschätzung für die Möglichkeit, mit einer Politikerin auf Augenhöhe zu sprechen.

Mit so vielen Eindrücken und neuen Erfahrungen freuten sich dann aber auch alle auf den abschließenden Grillabend in der Jugendherberge.

 
 
 

Am Dienstag hatten die Teilnehmer*innen nach der abschließenden Reflektion noch etwas Freizeit, um Berlin auf eigene Faust zu erkunden. Viele nutzten die Gelegenheit, um weitere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, Souvenirs zu shoppen oder einfach die Atmosphäre der Hauptstadt zu genießen. Diese freie Zeit war wichtig, um die vielen Eindrücke der vergangenen Tage zu verarbeiten und sich auf die Rückreise vorzubereiten.

Um 13:30 Uhr traten wir die Rückfahrt an. Leider verlief der Rückweg nicht so reibungslos wie die Hinfahrt. Baustellen, Vollsperrungen und Umleitungen verzögerten unsere Rückkehr erheblich, sodass wir erst gegen 21:40 Uhr wieder in Münster ankamen. Trotz der anstrengenden Rückfahrt waren die Jugendlichen voller positiver Eindrücke und Erlebnisse.

Die Hauptziele der Fahrt waren die Vertiefung des Demokratieverständnisses und das Anregen zum Nachdenken über die Bedeutung und den Wert der Demokratie. Dies wurde erfolgreich erreicht. Die Teilnehmer*innen gewannen wertvolle Einsichten in die Funktionsweise der Demokratie, die Geschichte Deutschlands und die Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit. Sie lernten, wie wichtig es ist, sich politisch zu engagieren und die Werte der Demokratie zu schätzen und zu verteidigen.

Die Demokratiebildungsfahrt nach Berlin war eine bereichernde Erfahrung, die den Jugendlichen nicht nur politisches Wissen, sondern auch wertvolle praktische Erfahrungen und Eindrücke vermittelte. Sie kehrten mit einem tieferen Verständnis für die Geschichte und Politik Deutschlands zurück und waren inspiriert, sich weiterhin aktiv in ihrem Umfeld zu engagieren. "Diese Reise hat hoffentlich einen bleibenden Eindruck bei den Jugendlichen hinterlassen" so unsere Jugendfachkraft zum Abschluss der Fahrt.

Bundestag

„Ey, ihr seid alle so cool, ich will gar nicht das es endet“, so eine Teilnehmerin am letzten Abend der Fahrt.

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